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Rudolf Scheer Rudolf Scheer, 1978:

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!

Am 29. Mai 1953 gründete ich den Gewerbebetrieb Rudolf Scheer Apparatebau. In diesen 25 Jahren hatten wir viele gemeinsame Ideen. Ideen können aber nur durch aufrichtige und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwirklicht werden. Viele unserer Ideen wurden verwirklicht, unsere Erfolge bestätigen das.

Herzlichen Dank
Ihr R. Scheer

 

In der Broschüre zum Jubiläum schildert Rudolf Scheer die Anfangsjahre von 1953 bis zum 25jährigen Bestehen in 1978:

Von Schwerin nach Wöhrden

Auf der Karte nur ein "Katzensprung", Luftlinie etwa 170 km. In meinem schicksalhaften Ablauf der Kriegsjahre, ein weiter Weg.1920 in Wüstermarck Kreis Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern geboren, erlernte ich das Schmiedehandwerk. Kam während des Krieges zur Kriegsmarine zum Einsatz auf dem Schlachtschiff "Gneisenau".

Lernte Wind und Wellen des Atlantik kennen. Gegen Ende des Krieges, versetzt zur 2. Unterseebootlehrdivision, konnte ich als einer der Wenigen, den Untergang der Wilhelm Gustlow gut überstehen. Mit Kriegsende gelang in engl. Gefangenschaft und wurde nach Lübeck (als Heimatort) entlassen.

Auf dem Weg in die Gefangenschaft kam ich dann auch durch Dithmarschen und war von diesem, vom Krieg verschonten Gebiet, angetan. Das kleine Dorf Wöhrden war Haltestation. Ich fand zu Essen und gastfreundliche Menschen. Hier ließ es sich aushalten. So wurde Wöhrden zur 2ten Heimat.

Von Schwerin nach Wöhrden

Entlassungsschein

 

Damit fing es an

Rudolf Scheer grübelte 3 Jahre

Es war die Idee den primitiven Zustand der Krabbenkocherei auf den Fischkuttern zu beseitigen. Die Lösung schuf der "Öldampfbrenner zum Verfeuern von Schwerölen", für den ich am 17. April 1951 das deutsche Patent 921046 erhielt.

Ein weiteres Gerät zur Aufbereitung der Krabben war die "Elektrosiebanlage in Stahlkonstruktion mit Nebenschlußmotor". Auch bei diesem Gerät gab es Verbesserungen gegenüber den bisherigen. So konnte man u.a. den Siebvorgang der Krabben besser beobachten und die Siebgeschwindigkeit regeln.

Die Anfrage und der Bedarf der Brenner und Siebanlagen war aus der geschäftlichen Sicht so interessant, daß die Produktion aufgenommen wurde und ich am 29. Mai 53 den Gewerbebetrieb Rudolf Scheer gründete.

Ölbrenner Typ SCH 53/8Elektrosiebanlage in Stahlkonstruktion

GewerbeanmeldungGewerbeanmeldungsschein

 

 

Industriebetrieb Scheer

Von der Industrie- und Handelskammer Flensburg wurde die Firma als Industriebetrieb, unter der Bezeichnung "Ölbrennerfabrikation und Apparatebau Rudolf Scheer" anerkannt.

In Rekordzeit entstanden eine 38 m lange Montagehalle und ein 14 m langer Lager- und Verladeraum. (Das heutige Lager, das Verkaufsbüro und der Ausstellungsraum).

Industriebetrieb Scheer

Zweimal Richtfest

 

Wohnhaus, die Halle und der Verladeraum

Ölfeuerungsbau Rudolf Scheer

 

Serienproduktion und Betriebserweiterungen

Während bis dahin die Produkte in Einzelanfertigung hergestellt wurden, begann nun die Serienproduktion. Dabei stand die Ölbrennerfabrikation im Vordergrund.

Der Schwerölbrenner "Krabbenkocher" Type SCH 53/8 fand weitere Verwendung an Kartoffeldämpfer, Backöfen und Schlachthauskesseln. Eine Weiterentwicklung war die Type SCH 53/13 für schwere, mittelschwere Heizöle, Steinkohlenteeröle und Auto-Ablaßöle.

Den eigentlichen Durchbruch brachten aber erst die Scheer-Ölbrenner für die Verfeuerung von leichtem Heizöl, die 1955 entwickelt wurden.

Um die Fertigung aufzunehmen, war der Betrieb zu klein geworden und es mußte wieder gebaut werden. 1960 kam zu der langgestreckten Halle (ca. 52 m) ein zweistöckiges Büro- und Werkstattgebäude hinzu, an das sich 1963 weitere Werkstatträume und Garagen anschlossen.

Type SCH 53/13

Betriebserweiterungen

1956: Produktion der Serie S

1956 konnte dann die Produktion eines ganzes Brenner-Programms aufgenommen werden. Die Scheer-Ölbrenner der Serie S mit einem Leistungsfeld von 15.000 bis 520.000 WE.

Die Kunden kamen aus ganz Schleswig-Holstein. Es begann die Umstellung der Backöfen auf Ölfeuerungsbetrieb. Scheer-Ölbrenner taten ihren Dienst auf der Hubinsel für den Brückenbau Fehmarnsund und bei den Erdölwerken Hemmingstedt. Die Firma Scheer wurde über Dithmarschen hinaus bekannt und erhielt ihre Stammkunden. diese Scheer-Ölbrenner tun noch heute in vielen Anlagen zuverlässig ihren Dienst.

Rein zwangsläufig ergab es sich, daß neben der Brennerfabrikation die Ersatzteil- und Brenner-Zubehör-Lieferung aufgenommen wurde. Teile für den Ölfeuerungsbedarf kamen dazu und erweiterten das Lieferprogramm. So entstand neben der Produktion ein Großhandel, der sich von Jahr zu Jahr ausdehnte und heute die wesentlichsten Umsatzteile besitzt.

Um dem Betrieb mehr Absatzmöglichkeiten zu bieten, wurde neben den Ölbrennern auch die Produktion von Schaltschränken aufgenommen. Schaltschränke für Heizungen, den Apparate- und Maschinenbau in den verschiedensten Größen, einschließlich der Planung. Um bessere Verbrennungen zu erreichen, wobei schon damals Heizkosten gesenkt werden konnten und um die Zugverhältnisse im Schornstein zu stabilisieren, wurde eine Schornsteinsicherheitsklappe konstruiert und ebenfalls in die Produktion aufgenommen. Sie trug die Markenbezeichnung "Constanti" und wird auch heute noch in größeren Stückzahlen hergestellt und verkauft.

Scheer-Ölbrenner Serie S

Anzeige "Constanti"

Technische Details

 

Ölbrenner im Baukastensystem

Die Entwicklung der Ölbrenner ging aber weiter. Man war bestrebt immer bessere Verbrennungsergebnisse zu erreichen. Neue Kesselkonstruktionen kamen auf den Markt, die auch die Brennerausführung beeinflußten. Um diesen Forderungen gerecht zu werden - um mit der Zeit zu gehen - war es erforderlich, etwas Neues zu entwickeln. Ein Ölbrenner im Baukastensystem, einfach zusammen zu bauen, steckbar anwendbar als Anbau- und Einbaubrenner, dazu mit einer idealen Verbrennungseigenschaft. Das war die Idee - die Zielsetzung.

Als Ergebnis entstand der Hochdruck-Patronen-Ölbrenner HP VIII mit Mischpatrone und einer Leistung von 12.000 bis 80.000 WE. Zur Fertigung dieses Brenners mußten neue Fertigungsmethoden geschaffen werden. Der Werkzeug- und Vorrichtungsbau bekam viel Arbeit. Nach erfolgreicher Abnahmeprüfung, begann im Frühjahr 1966 die Produktion des Ölbrenners HP VII. Zunehmend stieg der Absatz dieses Brenners und er wurde zum Haupt-Fertigungsprodukt. Bis heute konnten rd. 55.000 Ölbrenner der Type HP VII abgesetzt werden.

Diese Stückzahl wurde bei den Brennern der S-Serie nicht erreicht. Zur Hauptsache sind bis zum Jahre 1976 nur noch S-Brenner mit großer Leistung gebaut worden. Einen Einsatz für diese Brenner gab es durch den HP VIII, der eine Leistung von 64.000-20.0000 WE besitzt und den gleich dem Brenner HP VII im Baukastensystem gebaut wird. Ab 1973 kam dieser Brenner zum Einsatz und weitere Anschlußtypen sind geplant.

Brenner HP VII

Der hat es in sich!

 

Tag und Nacht für Sie bereit!

Inzwischen war die Firma Scheer mit dem "Strahlenzeichen" zu einem Begriff in Schleswig-Holstein geworden. Tausende von Ölfeuerungsanlagen wurden von Scheer-Brennern betrieben. Und wenn man sagt: "Ein Ding ist so gut wie sein Kundendienst", ist es logisch, auch für einen guten Kundendienst zu sorgen. Auch das gehört zur Image-Pflege eines Betriebes, wenn er erfolgreich bestehen will.

Hatte es bereits in den Anfangsjahren Kundendienstfahrzeuge gegeben, die verhältnismäßig gut ausgerüstet waren, so sollte der Kunde auch weiterhin "König" sein.

Unter dem Motto "Tag und Nacht für Sie bereit!", bietet die Firma ihren Kundendienst durch Fahrzeuge, die mit Sprechfunk ausgerüstet sind. So ist es möglich, die Einsätze, von der Zentrale des Betriebes, schnell von Ort zu Ort zu leiten. Da es Fahrzeuge des gleichen Fabrikates und auch gleich im Anstrich sind, wurden sie in Dithmarschen und später in ganz Schleswig-Holstein schnell bekannt. Angeregt durch diesen wirkungsvollen Service, wurden auch die Kundenfirmen dazu veranlaßt, ebenfalls Kundendienstfahrzeuge, gleicher oder ähnlicher Ausführung einzusetzen. Alle trugen sie das Scheer-Zeichen.

"Strahlenzeichen"

Ob Tag oder Nacht, stets für Sie bereit!

Einsatzfahrzeuge

 

Erweiterung des Lieferprogramms

Zu einer Ölfeuerungsanlage gehört neben dem Ölbrenner, der Ölversorgungsanlage und anderen Zubehörteilen, auch der Heizkessel, der mit dem Brenner aufeinander abgestimmt sein muß, um eine maximale Leistung zu erbringen. Was lag also näher, als auch diese Geräte in das Lieferprogramm aufzunehmen, zumal jetzt die vollautomatischen Heizzentralen (Heiztruhen) auf den Markt kamen. So wurde die "Gerco Oel-Heiztruhe" 1967 zuerst von der Firma Scheer in Schleswig-Holstein eingeführt, die mit den Scheer-Patronen-Ölbrennern HP VII, als Einbaubrenner, ausgerüstet waren. Später wurde die Truhe unter dem Namen "Scheer" verkauft. Scheer-Heiztruhen mit Sparbrennkammer sind heute in ganz Holstein bekannt.

Neben den Scheer-Heiztruhen gab und gibt es auch Heizkessel. Es sind die "Scheer- heizer öl gas", die ebenfalls mit dem Patronen-Ölbrenner HP VII ausgestattet werden.

"Scheer- heizer öl gas" stand fortan auch auf den Kundendienstwagen und ist ebenfalls zu einem Begriff geworden.

Stellte die Produktion und Lagerung der Fertigungsteile von HP VII und HP VIII schon erhöhte Anforderungen an Platz und Räume, wurde durch das erweiterte Lieferprogramm der Heiztruhen und Heizkessel der Betrieb zu klein. Zumal nach Ablauf der Pacht, die bis dahin zur Verfügung stehende Lagerhalle abgegeben werden mußte. 1972 war es soweit. Das bisher größte Bauvorhaben begann. Auf einem besonders schweren Beton-Fundament entstand die große Fertigungshalle, die in ihrem dritten Stock zusätzliche Büroräume aufnahm. Dieser Anbau stellt bis zum heutigen Tag das Firmen-Bauvolumen dar.

Heiztruhen

"Scheer heizer öl gas"

Neue Büroräume

Werbung Heiztruhen

 

Heizkosten-Sparer

Dieses letzte Bauvorhaben fiel jedoch in eine Zeit der allgemeinen wirtschaftlichen Stagnation, keiner konnte es vorausahnen. Die Ölkrise mit ihren negativen Auswirkungen kam hinzu und etliche Firmen "strichen die Fahnen". Trotzdem enschloß ich mich weiter zu investieren.

Ein Schulungsraum mit modernem Prüfstand wurde eingerichtet, die Heizungsbaufirmen und Schornsteinfeger aus Holstein und Hamburg nach Wöhrden eingeladen. Bis gegenwärtig haben sich die "Informationstagungen" gut bewährt und werden mehrmals im Jahr abgehalten. Eine verstärkte Werbung mit laufenden Informationen trug ebenfalls dazu bei, den Umsatz zu steigern. Zukünftig hieß es dann sparen. Schon das Bewußtsein, daß das Erdöl nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, zwang zur Sparsamkeit. In Zeitungsartikeln wiesen wir darauf hin und machten auf unsere "Scheer-Heizkostensparer" in Anzeigen aufmerksam. Gemeint waren unsere Scheer-Artikel - Brenner, Truhen, Kessel, Regler.

Aufgabe der Technik ist es, Probleme zu lösen. Dazu gehört es auch für das knapper werdende Heizöl Alternativen zu schaffen. Es gibt ja Gas, "Heute Öl, morgen Gas" - mit diesem Slogan ist Interesse zu wecken. Zuvor mußte aber eine Lösung angeboten werden. Die Lösung war darin gegeben, daß aus dem steckbaren Ölbrenner HP VII ein Gasbrenner gemacht werden konnte. Es ist leichter gesagt als getan und viele Schwierigkeiten mußten beseitigt und Probleme gelöst werden, ehe eine vertretbare Lösung gefunden wurde. Erst die Ausführung, die Anfang des Jahres fertig wurde, entsprach den Vorstellungen und verspricht den erwarteten Erfolg.

Noch in diesem Jahr sollen die Scheer-Gebläse-Gasbrenner HP VII-G-1 und HP VII-G-2 serienreif sein.

Ein weiteres Zeil und damit wird abschließend bereits die Zukunft angesprochen, ist die Erstellung von Heizanlagen, die wahlweise oder gleichzeitig mit der Energie von Heizöl, Gas, Nachtstrom, Luft, Wasser, Sonne oder Wind betrieben werden. Eine Modellanlage wird gegenwärtig gebaut und dürfte in dieser Art, vorerst die einzige im Bundesgebiet sein.

Es kommt eben auf das "gewußt wie" an, daß wir alle täglich unter Beweis stellen müssen, um in der heutigen Zeit erfolgreich zu sein.

Der Spartipp

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Wöhrden, den 29.5.1978

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