Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!
Am 29. Mai 1953 gründete ich den Gewerbebetrieb Rudolf Scheer Apparatebau. In diesen 25 Jahren hatten wir viele gemeinsame Ideen. Ideen können aber nur durch aufrichtige und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwirklicht werden. Viele unserer Ideen wurden verwirklicht, unsere Erfolge bestätigen das.
Herzlichen Dank
Ihr R. Scheer
In der Broschüre zum Jubiläum schildert Rudolf Scheer die Anfangsjahre von 1953 bis zum 25jährigen Bestehen in 1978:
Von Schwerin nach WöhrdenAuf der Karte nur ein "Katzensprung", Luftlinie etwa 170 km. In meinem schicksalhaften Ablauf der Kriegsjahre, ein weiter Weg.1920 in Wüstermarck Kreis Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern geboren, erlernte ich das Schmiedehandwerk. Kam während des Krieges zur Kriegsmarine zum Einsatz auf dem Schlachtschiff "Gneisenau". |
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Damit fing es an
Es war die Idee den primitiven Zustand der Krabbenkocherei auf den Fischkuttern zu beseitigen. Die Lösung schuf der "Öldampfbrenner zum Verfeuern von Schwerölen", für den ich am 17. April 1951 das deutsche Patent 921046 erhielt. |
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Industriebetrieb ScheerVon der Industrie- und Handelskammer Flensburg wurde die Firma als Industriebetrieb, unter der Bezeichnung "Ölbrennerfabrikation und Apparatebau Rudolf Scheer" anerkannt. |
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Serienproduktion und BetriebserweiterungenWährend bis dahin die Produkte in Einzelanfertigung hergestellt wurden, begann nun die Serienproduktion. Dabei stand die Ölbrennerfabrikation im Vordergrund. |
1956: Produktion der Serie S1956 konnte dann die Produktion eines ganzes Brenner-Programms aufgenommen werden. Die Scheer-Ölbrenner der Serie S mit einem Leistungsfeld von 15.000 bis 520.000 WE. |
Ölbrenner im BaukastensystemDie Entwicklung der Ölbrenner ging aber weiter. Man war bestrebt immer bessere Verbrennungsergebnisse zu erreichen. Neue Kesselkonstruktionen kamen auf den Markt, die auch die Brennerausführung beeinflußten. Um diesen Forderungen gerecht zu werden - um mit der Zeit zu gehen - war es erforderlich, etwas Neues zu entwickeln. Ein Ölbrenner im Baukastensystem, einfach zusammen zu bauen, steckbar anwendbar als Anbau- und Einbaubrenner, dazu mit einer idealen Verbrennungseigenschaft. Das war die Idee - die Zielsetzung. |
Tag und Nacht für Sie bereit!Inzwischen war die Firma Scheer mit dem "Strahlenzeichen" zu einem Begriff in Schleswig-Holstein geworden. Tausende von Ölfeuerungsanlagen wurden von Scheer-Brennern betrieben. Und wenn man sagt: "Ein Ding ist so gut wie sein Kundendienst", ist es logisch, auch für einen guten Kundendienst zu sorgen. Auch das gehört zur Image-Pflege eines Betriebes, wenn er erfolgreich bestehen will. |
Erweiterung des LieferprogrammsZu einer Ölfeuerungsanlage gehört neben dem Ölbrenner, der Ölversorgungsanlage und anderen Zubehörteilen, auch der Heizkessel, der mit dem Brenner aufeinander abgestimmt sein muß, um eine maximale Leistung zu erbringen. Was lag also näher, als auch diese Geräte in das Lieferprogramm aufzunehmen, zumal jetzt die vollautomatischen Heizzentralen (Heiztruhen) auf den Markt kamen. So wurde die "Gerco Oel-Heiztruhe" 1967 zuerst von der Firma Scheer in Schleswig-Holstein eingeführt, die mit den Scheer-Patronen-Ölbrennern HP VII, als Einbaubrenner, ausgerüstet waren. Später wurde die Truhe unter dem Namen "Scheer" verkauft. Scheer-Heiztruhen mit Sparbrennkammer sind heute in ganz Holstein bekannt. |
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Heizkosten-SparerDieses letzte Bauvorhaben fiel jedoch in eine Zeit der allgemeinen wirtschaftlichen Stagnation, keiner konnte es vorausahnen. Die Ölkrise mit ihren negativen Auswirkungen kam hinzu und etliche Firmen "strichen die Fahnen". Trotzdem enschloß ich mich weiter zu investieren.Ein Schulungsraum mit modernem Prüfstand wurde eingerichtet, die Heizungsbaufirmen und Schornsteinfeger aus Holstein und Hamburg nach Wöhrden eingeladen. Bis gegenwärtig haben sich die "Informationstagungen" gut bewährt und werden mehrmals im Jahr abgehalten. Eine verstärkte Werbung mit laufenden Informationen trug ebenfalls dazu bei, den Umsatz zu steigern. Zukünftig hieß es dann sparen. Schon das Bewußtsein, daß das Erdöl nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, zwang zur Sparsamkeit. In Zeitungsartikeln wiesen wir darauf hin und machten auf unsere "Scheer-Heizkostensparer" in Anzeigen aufmerksam. Gemeint waren unsere Scheer-Artikel - Brenner, Truhen, Kessel, Regler. Aufgabe der Technik ist es, Probleme zu lösen. Dazu gehört es auch für das knapper werdende Heizöl Alternativen zu schaffen. Es gibt ja Gas, "Heute Öl, morgen Gas" - mit diesem Slogan ist Interesse zu wecken. Zuvor mußte aber eine Lösung angeboten werden. Die Lösung war darin gegeben, daß aus dem steckbaren Ölbrenner HP VII ein Gasbrenner gemacht werden konnte. Es ist leichter gesagt als getan und viele Schwierigkeiten mußten beseitigt und Probleme gelöst werden, ehe eine vertretbare Lösung gefunden wurde. Erst die Ausführung, die Anfang des Jahres fertig wurde, entsprach den Vorstellungen und verspricht den erwarteten Erfolg. Noch in diesem Jahr sollen die Scheer-Gebläse-Gasbrenner HP VII-G-1 und HP VII-G-2 serienreif sein. Ein weiteres Zeil und damit wird abschließend bereits die Zukunft angesprochen, ist die Erstellung von Heizanlagen, die wahlweise oder gleichzeitig mit der Energie von Heizöl, Gas, Nachtstrom, Luft, Wasser, Sonne oder Wind betrieben werden. Eine Modellanlage wird gegenwärtig gebaut und dürfte in dieser Art, vorerst die einzige im Bundesgebiet sein. Es kommt eben auf das "gewußt wie" an, daß wir alle täglich unter Beweis stellen müssen, um in der heutigen Zeit erfolgreich zu sein. |
Wöhrden, den 29.5.1978